Müllsammeln auf der Erft und im Bend

Rolfes motiviert Paddler und Spaziergänger zum Mitmachen

(-wi) Seit Jahren ruft die Stadt Grevenbroich immer Anfang März zum stadtweiten Frühjahrsputz auf. Sie mobilisiert jedes Mal mehr als 1500 Ehrenamtler, die gedankenlos weggeworfene Verpackungen wie Plastiktüten, zertretene Dosen, Papierfetzen, gebrauchte Hygieneartikel und leere Flaschen sammeln. Bei der Sauber-Mach-Aktion ist auch der Kanu-Club Grevenbroich jedes Mal mit von der Partie. Doch einmal im Jahr aktiv zu werden, ist Stefan Rolfes zu wenig. Er hat sich jetzt eine Mülltüte mit ins Boot gelegt, um auf seinen Trainingstouren von
Grevenbroich bis zur Gustorfer Wassermühle Plastik und andere Abfälle aus dem Wasser zu fischen. „Die Erft ist doch wie unser Wohnzimmer, da dürfen wir als Aktive nicht einfach wegsehen. Wir müssen hier mit gutem Beispiel vorangehen.“
Für die, die keine Mülltüte zur Hand haben, hat Rolfes eigens welche im Bootshaus deponiert.

Stefan Rolfes hat im Vereinskollegen Dieter Urbanski schon einen
Mitstreiter gefunden: Die beiden Paddler zeigen die Ausbeute bei „Müll-
Tour 3“ vom Wochenende. Foto: Verein/Ruth Wiedner-Runo

Und dass sich so ein Einsatz lohnt, zeigt seine traurige Ausbeute von zwei Fahrten: Glas- und Plastikflaschen führen dabei die Negativliste an, gefolgt von Dosen, Plastik- und Papierfetzen. „All das gehört dort nicht hin“, sagt Rolfes entschieden und hofft auf viele Nachahmer. „Alles, was wir an Plastik und anderen Abfällen aus unserer Erft aufsammeln, landet auch nicht mehr in der Nordsee.“

Müll aus der Erft: Die traurige Ausbeute von zwei Trainingsfahrten. Fotos
(2): Verein/Stefan Rolfes


Der Kajak-Fahrer geht noch einen Schritt weiter: „Es gibt schon viele Spaziergänger, die beim Spazieren Müll vom Wegesrand mitnehmen. Wenn es noch mehr werden, wird unser Erholungsgebiet Erft-Bend um ein Vielfaches sauberer.“ Sein Appell: „Also: Macht doch einfach mit!“