„Weihnachtsboote“ brachten die Erft zum Leuchten
(-wi) Sie waren nicht zu übersehen: Blinkend und leuchtend waren mehr als ein Dutzend Kajaks und Canadier am Samstag, 9. Dezember, zum Lichter-Paddeln herausgeputzt. Zum bereits dritten Mal in Folge hatte der Kanu-Club Grevenbroich zu dieser Weihnachtsfahrt geladen und gut 20 Aktive ließen sich selbst nicht vom Dauerregen von dieser außergewöhnlichen Fahrt auf der dunklen Erft abhalten. Pünktlich um 17 Uhr starteten die Wassersportler in ihren „Weihnachtsbooten“ vom Erft-Arm oberhalb der Wildwassertrecke in Richtung Schwimmbad und Kampers Mühle. Danach nahmen die gut gelaunten Wassersportler um KCG-Trainer Uwe Königs Kurs auf die Neuenhausener Brücke. In Höhe des Wildgeheges ging’s dann für die „Weihnachtskanuten“ zurück zum Bootshaus, wo nach einer warmen Dusche auch heiße Getränke und Grillwürstchen auf die hungrige Truppe warteten.
Besonders die Nachwuchssportler waren von der ausgefallenen Aktion angetan. Schon seit Wochen war das Lichter-Paddeln nach dem Donnerstagstraining das beherrschende Thema in der Umkleidekabine. Wer, wie sein Boot schmückt, seinen Helm zum Blinken bringt, wurde immer wieder diskutiert. Elias Janssen war bereits zum zweiten Mal dabei: Der 12-Jährige hatte eigens von seinem Taschengeld ein Rentier gekauft, das neben Tannengrün und Lichterketten auf seinem Kajak für den gewünschten Effekt sorgte. Premiere feierte hingegen Philipp (13) Lierenfeld. Er hatte eine bereits fertig dekorierte Girlande und Geschenkkartons mitgebracht, die er mit Unterstützung von Mama Sieglinde an seinem Boot befestigt hatte. Während Uwe Königs als Grinch mit Nikolausmütze unterwegs war, hatte es sich Ralf Klougt als Weihnachtsmann in seinem beleuchteten Canadier bequem gemacht. Er sorgte zudem für weihnachtliche Klänge.
„Natürlich hätten wir uns ein paar mehr Zuschauer gewünscht“, zog Uwe Königs nach der gut einstündigen Tour Bilanz. „Ich bin aber schon froh, dass wir überhaupt paddeln konnten. Im Laufe der Woche hagelte es krankheitsbedingt viele Abmeldungen“, so Königs weiter. Fest steht aber: „Es hat allen wieder riesigen Spaß gemacht.“
Die Idee zum Lichter-Paddeln hatte vor vier Jahren KCG-Vorsitzender Karl-Peter Reinders. Er trotzte Corona, schmückte seinen Canadier mit einem Tannenbaum und machte sich – damals noch allein und an Heiligabend – auf Paddeltour. Reinders: „Das Weihnachtspaddeln im größeren Rahmen fand erstmals 2021 statt und löste damit pandemiebedingt die traditionelle Nikolausfeier im Bootshaus ab.“